News - Autohaus Gradissen

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Neue Technologie wird vorgestellt.

Brennstoffzellenantrieb - Zukunft wird greifbar

Das mit Spannung erwartete Wasserstoffauto traf am 27. August sogar eine  Viertelstunde vor dem bekanntgegebenen Termin vor dem Autohaus  Gradissen ein. Birgden war an diesem Tag  die dritte von vier Stationen, bevor es nach einer guten Stunde nach  Krefeld weiterging. Gut 1300 km der insgesamt 2000 km betragenden  Strecke hatte der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler bis dahin  schon zurückgelegt. Mit seiner Tour durch NRW (21.8.-30.8.) wolle er  zeigen, dass über 2000 km Strecke auch heutzutage schon mit dem  Wasserstoffauto möglich sind, erklärte er den gut 20 Anwesenden. Ein  Problem seien lediglich die spärlich vorhandenen Tankmöglichkeiten.
Dass ein Auto mit Brennstoffzellenantrieb derzeit noch eher selten im  Umlauf ist, liegt nicht allein am stattlichen Preis (der Frank Schäffler  für die Tour zur Verfügung gestellte Mercedes GLC kostet €80.000),  sondern auch am Stand der Entwicklung: Im Vergleich zum  Batterie-betriebenen Auto bleibt am Ende des Stromgewinnungsprozesses  derzeit nur ein Drittel der anfangs eingesetzten Energie für den  Vortrieb übrig, beim Batterie-Auto sind es dagegen drei Viertel. Hinzu  kommt ein anderer und wesentlicher Aspekt, nämlich die Stromgewinnung,  mit der der Wasserstoff produziert wird. Noch wird er nämlich vorwiegend  aus den fossilen Rohstoffen Kohle und Erdgas hergestellt. Erst wenn die  Elektrolyse (Zerlegung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff)  mittels „grüner“ Energie erfolgt, kann man  von der angestrebten  klimafreundlichen Produktion sprechen.  
Trotzdem gilt die  Brennstoffzelle inzwischen bereits als eine unverzichtbare Alternative  zur Batterie. Beide Technologien haben nach Meinung von Experten ihre  Berechtigung, denn das Batterieauto eigne sich nach den bisher gemachten  Erfahrungen besser für kleine Autos und Kurzstrecken, wohingegen die  Brennstoffzelle besser für weite Strecken zurücklegende PKW, Busse, LKW  und Schiffe geeignet sei.
Allerdings hat man es hierzulande mit dem  "Henne-Ei"-Problem zu tun: Es gibt bei so wenig Nachfrage nach einem  Brennstoffzellenauto viel zu wenig Wasserstofftankstellen, in  Deutschland sind es derzeit nur 92. Hier seien, so Schäffler, auch die  Kommunen gefordert. Sie könnten im Gespräch mit den Gewerbetreibenden  Überzeugungsarbeit leisten und z. B. ihre eigenen Fuhrparks umstellen.  Vorreiter könnten Unternehmen sein, die jeden Tag gleiche Strecken  bedienen müssten, weil hier eine passgenaue Kalkulation erfolgen könne.  In NRW sei seitens der Landesregierung (Prof. Pinkwart) eine große  Förderbereitschaft zu erkennen.
Darauf angesprochen, wie denn das  Unternehmen Gradissen die neue Technologie und die eigene Rolle für die  Zukunft sehe, zeigte Kai, der Jüngste im Familienbetrieb seine profunden  Kenntnisse der Materie. Man sei sehr interessiert und bereit sich  intensiv auf die zukünftige Entwicklung einzustellen, sagte er, dazu  gehöre u. a. die Teilnahme an Lehrgängen. Man müsse schauen, wie  wirtschaftlich das Ganze sei. Bei den derzeitigen Preisen und Umständen  sei so ein Auto für „Otto-Normalverbraucher“ ja unerschwinglich. Bislang  scheine die Wasserstofftechnologie zwar für viele sehr interessant zu  sein, von einer praktischen Konsequenz in Form eines Autokaufs sei ihm  aber bisher nichts bekannt.
Unter den anwesenden Zuhörern entstand  eine lebhafte Diskussion, bei der es vor allem um die wirtschaftliche  Dimension und die noch zu erforschenden technischen Möglichkeiten ging,  wobei Frank Schäffler immer wieder auf Fragen nach politischen  Einflüssen und Weichenstellungen einging.
Am Ende gab es viel  Applaus für seine auch für Laien gut verständlichen Ausführungen rund um  das Thema „Wasserstoffauto“ und er bekam zum Abschied als Erinnerung an  seinen Besuch in Gangelt einen Karton mit hier gebrautem „Gängelder  Bejer“.

Text: Ingrid Heim



Hier einige Eindrücke:
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